Am Mittwoch, den 10.07., besuchten die sechsten und siebten Klassen des Ludwig-Frank-Gymnasiums das Römermuseum in Osterburken. 150 kleine Mannheimer Lateinstudent:innen machten sich nach langer, coronabedingter Ausflugspause mit ihren großen begleitenden Lehrkräften auf den Weg durch den Neckar-Odenwald-Kreis, um Wege und Weise der römischen Kultur zu erfahren. Das Museum bot eine vierteilige Führung an: am Limes entlang der Kastelle, im Thermenbereich, im Museum für die besonderen Ausstellungsstücke und in einer Werkstatt. Die Bereiche Medizin, römische (In-)Schriften, Toga und Tunika und römische Spiele wurden dabei bedient, sodass die Jugendlichen eigene Salben fertigen, mit Stilus und Wachstafeln umgehen, in die Kleidung der damaligen Zeit schlüpfen und viel ausprobieren durften.
Beeindruckend war die schon damals besonders ausgeprägte Ingenieurs- und Baukunst in Form von besonderem Beton, der auch nach 2000 Jahren nicht reißt, die Hypokausten und Belüftungssysteme der Thermen sowie die Weihesteine. Auch die kanonisch-olympischen Götter und Göttinnen verloren ihren Reiz nicht und wurden um neue keltische Gottheiten wie die Pferdegöttin Epona und dem Sonnengott Mithrias ergänzt: So lernten die Schüler:innen auch die Interpretatio Romana kennen, das politische Mittel, das darin besteht, fremde Gottheiten in das bestehende religiöse Vielgötter-System (Polytheismus) einzuverleiben, um vielen Menschen im Römischen Reich eine Identifikationsmöglichkeit zu lassen und so Frieden und Toleranz zu gewährleisten – die römische Trias aus Jupiter, Juno und Minerva musste jedoch von allen anerkannt werden.
Bei leichtem Regen traten die tapferen Sechst- und Siebtklässlerinnen den Weg nach Hause an – beflügelt wie der Götterbote Merkur, mit Salben in der Hand und einem Lächeln im Gesicht.
E. Agnetta