Der diesjährige 59. Bundeswettbewerb Jugend forscht fand vom 30. Mai bis 2. Juni im Science Center experimenta in Heilbronn statt, bei welchem die besten Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher aller Bundesländer den Fachjurys der einzelnen Fachgebiete ihre teilweise jahrelange Arbeit präsentierten. Im diesjährigen Finale vertraten Thomas Hergetz, Tom Sprinz und Vit Werner aus Klasse 10 das Bundesland Baden-Württemberg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften, da sie bereits im Vorfeld Regionalsieger in Mannheim und Landessieger in Freiburg geworden sind. In ihrer Arbeit „Die Albedo 2.0 – ein Baustein in der Anpassung an den Klimawandel?“ gingen sie der Frage nach, welche Auswirkungen der Einsatz weißer Dachziegel auf das Stadtklima hat. Nachdem sie mit einzelnen Messungen an selbstgebauten Modellhäusern begonnen hatten, erweiterten sie ihre Auswertung durch die Optimierung eines Programmcodes, um mit Bildern aus der Luft die Energiemenge in einer Stadt zu bestimmen, die bei der Verwendung hellerer Dachbeläge weniger absorbiert werden würde und ein geringeres Aufheizen der Stadt zur Folge hätte.
Die strukturierte wissenschaftliche Herangehensweise sowie das zielstrebige und unermüdliche Forschen von Vit, Thomas und Tom an einem in der heutigen Zeit so wichtigen Thema hat sich gelohnt. Auf der festlichen Sonderpreisverleihung am Samstagabend wurden die drei Jungforscher mit dem Preis für eine Arbeit zum Thema „Energiewende und Klimaschutz“ des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck ausgezeichnet, welcher mit einem Preisgeld in Höhe von 1500€ verbunden ist. Im weiteren Verlauf des mit leckerem Essen und spannenden Showacts gestalteten Abends hatten Thomas, Vit und Tom noch einen weiteren Grund zur Freude.
Ihre Forschungsarbeit wurde vom Preisstifter Deutsche Gesellschaft für Geographie e.V. als beste geographische Arbeit ausgezeichnet. Daher dürfen die drei auch den Preis für eine Arbeit auf dem Gebiet der Geographie, der mit einem Preisgeld in Höhe von 1000€ dotiert ist, ihr eigen nennen.
Auch bei der Siegerehrung am Sonntag riss die Erfolgssträhne der drei Zehntklässler nicht ab. Im Fachgebiet Geo-und Raumwissenschaften erreichten Tom, Vit und Thomas den zweiten Platz auf Bundesbene, der mit einem Preisgeld in Höhe von 2000€ versehen ist. Diese herausragende Platzierung unterstreicht, wie sorgfältig die drei Nachwuchswissenschaftler gearbeitet haben und wie wichtig es ist, sich mit Klimawandel und Klimaschutz zu beschäftigen. Des Weiteren werden sich die drei Zehntklässler Vit, Thomas und Tom Mitte September auf den Weg nach Berlin in das Bundeskanzleramt machen, da sie von Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Empfang eingeladen sind, der mehr über die diesjährigen Projekte erfahren möchte.
Lieber Thomas, lieber Tom, lieber Vit, die ganze Gemeinschaft des Ludwig-Frank-Gymnasiums ist sehr stolz auf euch und eure Leistung bei Jugend forscht. „Mach dir einen Kopf“ lautete das diesjährige Motte von Jugend forscht. Ihr habt bewiesen, dass es sich lohnt, sich einen Kopf zu machen und damit ein Zeichen für Klimaschutz und Wissenschaft zu setzen. Wir freuen uns auf zahlreiche weitere Forschungsstunden mit euch in der Jufo-AG und wünschen euch weiterhin vielErfolg auf eurem Weg zum Abitur.
Neben den drei tollen Preisen von Tom, Vit und Thomas hatte die Gemeinschaft des Ludwig-Frank-Gymnasiums einen weiteren Grund zur Freude. Das Ludwig-Frank-Gymnasium ist „Jugend-forscht-Schule 2024“ und erhält den damit verbundenen Preis der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 3142 €. Als Kandidat für diesen Preis wurde zunächst eine Schule je Bundesland vorgeschlagen, bevor es in zwei weitere Auswahlrunden ging, um die MINT-Förderkonzepte an der Schule vorzustellen. Die Jury, die auch aus Vertretern verschiedener Kultusministerien bestand, lobte insbesondere den neuartigen Ansatz der Entdeckerschule in Klasse 9, welcher das fächerübergreifende Lernen zum Thema Klimaschutz in den Fokus stellt. Die Kooperation mit außerschulischen Partnern sowie der Teamgeist der Kinder und Jugendlichen untereinander haben die Jury ebenfalls beeindruckt. Man erkennt also deutlich: am Ludwig-Frank-Gymnasium gibt es mehr als nur „normalen“ Biologie- oder Physikunterricht einzelner Lehrkräfte im MINT-Bereich – hier passiert etwas großes Gemeinsames, um die jungen Entdeckerinnen und Entdecker zu fördern und ihnen Freude an MINT zu bringen. Der Erhalt des Preises ist ebenso nicht auf die Leistung
einzelner zurückzuführen, sondern eine Anerkennung für den ganzen MINT-Bereich der Schule und
darüber hinaus.
Vielen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen für die Unterstützung unserer Schülerinnen und Schüler bei Jugend forscht – seien es die manchmal auch kurzfristigen Freistellungen aus dem Unterricht um Vorträge zu üben, Messreihen zu vollenden oder externe Termine wahrzunehmen.
Vielen Dank für die Gespräche, die so bereichernd sind, wenn die Forschenden mit einem Problem nicht weiterkommen und man gemeinsam nach einer Lösung sucht.
Ein großer Dank gilt auch den Eltern der Jungforschenden für die Unterstützung auch über die Schule hinaus, zum Beispiel wenn mal wieder Langzeitmessungen im eigenen Garten stattfinden müssen oder schriftliche Arbeit und Poster auf Rechtschreibfehler geprüft werden wollen.
Und der wichtigste Dank geht an euch, liebe Jungforscherinnen und Jungforscher, denn ohne euch gäbe es keine Jugend-forscht-AG und keine Teilnahme an den Wettbewerben. Ihr seid MINT-begeistert und wollt immer wieder Neues lernen. An manchen Tagen findet ihr vor lauter Begeisterung gar kein Ende in der AG. Behaltet euch eure Neugier und euren Forscherdrang und nutzt diese, um die Welt zu verändern und ein Stück weit besser zu machen. Bleibt der Jufo-AG treu oder kommt neu dazu. Wir freuen uns schon auf eine neue clevere Idee oder Forschungsfrage von euch.
Uns allen gemeinsam: Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch!
(D.Hoffmann)
Im Folgenden finden Sie die von der Stiftung Jugend forscht e.V. veröffentlichten Texte zu den einzelnen Preisen:
Für den zweiten Platz beim Bundeswettbewerb von Tom, Vit und Thomas:
Je heller eine Fläche ist, umso weniger erwärmt sie sich bei Sonneneinstrahlung. Tom Sprinz, Thomas Hergetz und Vit Werner untersuchten an selbst konstruierten Modellhäusern, in welchem Maße sich die Farbe von Dachziegeln auf die Innentemperatur eines Gebäudes auswirkt. Bei ihren Messreihen lag die Temperatur in einem weiß gedeckten Haus im Durchschnitt knapp ein Grad Celsius niedriger als bei einer konventionellen Ziegelfarbe.
Ihre Ergebnisse rechneten die Jung forscher anschließend auf mehrere Mannheimer Stadtteile hoch, indem sie zunächst die Gesamtheit der Dachflächen bestimmten. Dann berechneten sie die Energiemenge, die im Untersuchungsgebiet pro Jahr bei weißen Dachbelägen weniger absorbiert werden würde. Das könnte Architekten künftig inspirieren, bei Dächern hellere Baustoffe zu verwenden.
Für den Preis der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland für das Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim:
Laudatio „Wir wollen, dass du mit den Herausforderungen dieser Welt zurechtkommst“, das ist der Anspruch des Ludwig-Frank-Gymnasiums Mannheim, das sich durch ein kohärentes Konzept der
MINT-Förderung auszeichnet. Hierzu zählt insbesondere der innovative, eigens entwickelte Ansatz
der Entdeckerschule, welcher in Klasse 9 das vernetzte und projektorientierte Lernen für alle in den
Vordergrund stellt. Fächerübergreifend beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in
beeindruckender Weise mit Biodiversität und Klimawandel. Ihre Projekte reichen von innovativer
Schulhofbegrünung über den Einsatz von KI und Klima-Raps bis hin zu den Gefahren von Fake
News.
Dabei bleibt das Ludwig-Frank-Gymnasium kein Einzelkämpfer, sondern kooperiert eng mit
außerschulischen Partnern im MINT-Bereich. Unterstützung und Teamgeist werden auch unter den
Kindern und Jugendlichen großgeschrieben, so zum Beispiel in der Jugend forscht AG, in der sich
ältere Schülerinnen und Schüler als Lernhelfende engagieren.
Beeindruckt hat die Jury auch die ausgeprägte Anerkennungskultur für herausragende Leistungen
bei Wettbewerben. So verwundert auch das Ziel des Ludwig-Frank-Gymnasiums nicht: den jungen
Entdeckerinnen und Entdeckern noch mehr Lust auf Schule und MINT zu machen.
Quelle und Rechte als Herausgeber: Stiftung Jugend forscht e.V, Hamburg und experimenta
gGmbH, Heilbronn
Wer einen Eindruck von der Stimmung beim Bundesfinale gewinnen möchte, kann gerne mal hier
schauen:
Und die abschließende Feierstunde gibt es hier zu sehen:
Eine „virtuelle Ausstellung“ aller Beiträge findet sich hier:
https://www.jugend-forscht.de/virtuelle-ausstellung.html
Fotos: Stiftung Jugend forscht e.V.