Am 27.9.2024 machten sich alle neunten Klassen auf den Weg in die Reiss-Engelhorn-Museen (rem), wo sie im Rahmen der Entdeckertage einen Vortrag des Klimaforschers Prof. Dr. Werner Aeschbach hören durften. Professor Aeschbach forscht am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg und konnte uns so den aktuellen Wissensstand zum Treibhauseffekt und zur globalen Erwärmung aus erster Hand näherbringen.
Der Vortrag war in drei Abschnitte gegliedert: Im ersten ging es um die Ursache des Klimawandels, also um Klimaphysik. Hier wurden der natürliche und der anthropogene Treibhauseffekt erklärt.
Der folgende Abschnitt drehte sich dann um Bewertung und Prognosen: Hier wurde zuerst mal betont, dass die globale Erwärmung völlig zweifelsfrei vom Menschen verursacht wurde und wird und dass die vermehrt auftretenden Extremwetterereignisse mit dem Klimawandel zusammenhängen: Die Wahrscheinlichkeit und auch das Ausmaß solcher Wetterlagen wird mit zunehmender Erwärmung eindeutig verstärkt. Professor Aeschbach präsentierte auch mögliche Zukunftsszenarien und zeigte, dass das Ausmaß der Veränderungen davon abhängt, ob und wie schnell die Menschheit es schafft, von der Verbrennung fossiler Energieträger und den damit verbundenen Emissionen wegzukommen.
Wie das gehen könnte, erfuhren wir im dritten Teil des Vortrags, in dem es um Maßnahmen ging, wie dieses Ziel erreicht werden könnte: Zwar ist es auch wichtig, dass jede/r einzelne von uns sein persönliches Konsumverhalten verändert, viel entscheidender jedoch ist eine Veränderung der Klimapolitik und der Wirtschaft, weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energien, und das zeitnah und konsequent. Für die Zukunft sieht Herr Aeschbach zwar problematische klimatische Bedingungen, aber durchaus auch große Chancen: Eine Transformation hin zu klimafreundlichen Technologien kann einen wirtschaftlichen Aufschwung und damit einen zunehmenden Wohlstand bewirken, vor allem aber eine deutlich verbesserte Lebensqualität durch saubere Luft, sauberes Wasser und weniger Lärm.
Auf die Frage hin, was Schüler/innen beitragen können, um eine solche Transformation zu erreichen, lobte Herr Eschbach die Erfolge der „Fridays for future“-Bewegung und forderte dazu auf, sich einzusetzen und politisch aktiv zu werden. Seine Antwort auf die Frage, was man gegen Falschmeldungen und Klimawandelleugner in sozialen Medien tun könne, war: „Bildung, Lernen – und lasst Euch nicht über den Tisch ziehen oder verar***en“.
Herrn Aeschbachs 20-Wort-Fazit zum Klimawandel am Ende des Vortrags lautete:
- Er ist real.
- Wir sind die Ursache.
- Er ist gefährlich.
- Die Fachleute sind sich einig.
- Wir können noch etwas tun.
Wir danken Herrn Professor Aeschbach für den engagierten und gut vorbreiteten Vortrag, den er uns gleich zweimal (für je drei neunte Klassen) gehalten hat: Es war großartig! Weiterhin bedanken wir uns bei den Reiss-Engelhorn-Museen und Herrn Prof. Dr. Rosendahl, die uns für diese Veranstaltung den Anna-Reiss-Saal zur Verfügung gestellt haben. Zuletzt geht auch ein Dank an die vielen Neuntklässler/innen, die dem teilweise ziemlich anspruchsvollen Vortrag interessiert zugehört und am Ende auch viele gute Fragen gestellt haben.
S. Sprinz