Plüschhund
Alle machten Jagd auf uns. Wir mussten oft in der Nacht unsere Verstecke wechseln, um nicht verhaftet zu werden. Wir Kinder wurden immer öfter krank […] Wir schliefen manchmal unter Brücken, in alten, leeren Häusern und in Unterständen in den Wäldern, die oft feucht und nass waren. Ich habe heute immer noch diese Angstzustände und diese Alpträume. Ich wache in der Nacht auf und bin schweißgebadet. Und auch heute noch, wenn ich große Hunde sehe, bekomme ich Angstzustände.
Herbert Birkenfelder war vier Jahre alt, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Sein Vater wurde 1940 zur Wehrmacht eingezogen und verlor sein Leben beim Feldzug gegen Russland. Herbert erlitt den Tod von insgesamt 27 Personen aus seiner Familie. Es brauchte Zeit, sich nicht mehr verfolgt zu fühlen, nicht bei jedem Geräusch zu erschrecken, sagte Herbert Birkenfelder selbst.