Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine beschäftigt uns das Thema auch in der Schule. In den Klassen 5a, 5c, 5d und den Klassen 6d und 6f haben wir uns im Kunstunterricht damit beschäftigt, wie wir uns zu diesem Krieg äußern können. Zunächst stand das Gespräch im Vordergrund, in dem die SchülerInnen äußern konnten, wie sie das Thema berührt, welche Sorgen und Ängste sie haben, aber auch, wie wir aktiv werden können.
Da es klar war, dass wir in diesen Klassenstufen nicht Zerstörung und Tod zu Papier bringen wollen, haben wir uns damit auseinandergesetzt, wie die Folgen für die Menschen aussehen, die ihre Heimat verlassen müssen, um ihr Leben zu retten.
Was würde ich in meinen Koffer packen, wenn ich mein Zuhause verlassen müsste? Wie sieht das aus, wenn sich ganz viele Menschen mit ihren Habseligkeiten auf den Weg machen müssen? Was könnten wir hier in Mannheim tun, wenn Vertriebene bei uns ankommen? Wie kann man helfen? Geleitet von diesen Fragen, die wir in unseren Gesprächen entwickelt haben, haben sich die SchülerInnen auf Papier ans Werk gemacht.
Das Format der Arbeiten ist bewusst ungewöhnlich gewählt, flach und breit, denn am Ende sollten mehrere Schülerarbeiten aneinandergeklebt ein Fries ergeben. Dazu waren feste Absprachen notwendig, die den Bildaufbau festgelegt haben. Dennoch trägt jedes Blatt die deutliche Handschrift eines einzelnen Schülers. Um dem gegen zu wirken, haben wir nach einiger Zeit die Sitzplätze innerhalb der Gruppen getauscht und jedes Mitglied einer Gruppe hat in die Zeichnungen der anderen hineingearbeitet. Für manchen Fünftklässler ein heikles Thema – sein Bild loslassen und anderen anzuvertrauen, das erfordert wirklich Mut! Das Ergebnis hat fast alle überzeugt: Denn so ist es uns gelungen, den zusammengesetzten Friesen eine homogenere Handschrift zu verpassen.
Sie hängen jetzt schon in großer Zahl im Haus verteilt und verfehlen ihre Wirkung nicht: Einige ukrainische SchülerInnen haben berührt Fotos mit ihren Handys gemacht.
Maren Hartmann, Klassen 5a, 5d, 6d, 6f